.Impfungen Weltreise

Beim Thema Impfungen scheiden sich ja bekanntlich die Geister und da jeder Arzt gefühlt andere Empfehlungen ausspricht, bleibt man als armer, unerfahrener Reisender meist ratlos zurück ?

Hier ist also etwas Eigeninitiative gefragt, du solltest dich vorher etwas in das Thema einlesen und dann entscheidest du zusammen mit deinem Arzt welche Impfungen für dich sinnvoll sind. Wir suchten im Vorfeld einen speziellen Reisemediziner auf und ließen uns zusätzlich im Tropeninstitut in Hamburg beraten, um ein besseres Gefühl für das Thema zu entwickeln. Ein Tropeninstitut findet man in jeder größeren Stadt und meistens gibt es auch eine offenen Impfsprechstunde zu der man ohne Termin erscheinen, sich beraten und auf Wunsch auch gleich impfen lassen kann. Ob die Kosten für die Beratung und Impfung von deiner Krankenkasse übernommen werden, erfragst du am Besten vorher direkt bei deiner Versicherung, egal ob du nun zum Tropeninstitut oder niedergelassenen Reisemediziner gehst. Gerade bei Impfberatungsstellen wie der von Globetrotter weigern sich manche Kassen zu zahlen und da bei mehreren Impfungen locker einige hundert Euro zusammen kommen können, lohnt sich die kleine Nachforschung vorab.

Impfungen Weltreise – Was ist sinnvoll, was nicht?

Die Kosten für Beratung und den Impfstoff musst du in der Regel erst einmal selbst zahlen und hinterher reichst du dann die Rechnung bei der Krankenkasse ein. Bei unseren Krankenkassen zeigte sich wie unterschiedlich mit dem Thema umgegangen wird: Während die Bosch BKK bei mir alles schnell und unkompliziert bezahlte, wurde Jannis oft von der Techniker Krankenkasse angerufen und musste Auskunft erteilen wofür er diese und jene Impfung benötige. Letztendlich bezahlten sie dann zwar alle Impfungen und auch die Atovaquon-Tabletten zur Malariaprophylaxe, die Beratung dazu aber nicht. Leicht schwachsinnig, aber nun ja…

Impfungen für eine WeltreiseAllen die über .Reisen mit Rheuma auf unserer Seite gelandet sind, sei gesagt: Ich hatte alle Impfungen bereits vor Ausbruch der Krankheit abgeschlossen! Da bei Rheumatikern durch Medikamente das Immunsystem beeinflusst wird, sind vor allem Lebendimpfungen mit Vorsicht zu genießen und ich empfehle dir dringend dich mit deinem Rheumatologen kurzzuschließen.

Auch für alle anderen soll das hier nicht die Non-Plus-Ultra-Liste der benötigten Impfungen für eine Weltreise werden. DIE Liste gibt es nicht! Es hängt schwer von dir, deiner Art zu Reisen und deinen Reisezielen ab, welche Impfungen Sinn machen und welche vielleicht übertrieben sind. Um einen ersten Überblick zu erhalten, hier mal die gängigsten Reiseimpfungen auf einem Blick.

Hepatitis A und B

Während Hepatitis A-Viren meistens durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen werden, schleicht sich der Hepatitis B-Virus durch Blut und Körperflüssigkeiten an. Beides löst eine Leberentzündung aus, auch Gelbsucht genannt.

Zur Grundimmunisierung muss bei Hepatitis A zweimal geimpft werden, bei Hepatitis B dreimal.
Es gibt aber auch eine Kombinationsimpfung von A und B, zu der du dreimal beim Arzt erscheinen musst.

Kosten: 50 Euro pro Injektion bei Einzelimpfung, 75 Euro pro Injektion bei Kombiimpfung

Japanische Enzephalitis

Japanische Enzephalitis wird auch durch einen Virus übertragen, diesmal versteckt er sich in blutsaugenden Mücken.

Diese Impfung hatten wir uns schon für vorhergehende Asienreisen einverleibt und wird vor allem empfohlen, wenn du auch in ländlichen Gebiete reisen möchtest. Grundimmunisierung erhält man mit zwei Impfungen, Auffrischung nach 12-24 Monaten.

Kosten: 99 Euro pro Injektion

Gelbfieber

Gelbfieber wird wieder durch einen Virus ausgelöst, der sich eigentlich hauptsächlich in Affen wohl fühlt. Überträger ist mal wieder die olle Stechmücke? Ihr merkt schon, Schutz gegen Moskitos ist das A und O!

Wenn du wie wir in einigen Ländern Südamerikas (oder Afrikas) reisen möchtest, ist eine Gelbfieberimpfung unumgänglich. Bei der Einreise in manche Staaten musst du die Impfung vorweisen können, sonst lässt man dich nicht passieren. Bei unserem Grenzübertritt von Peru nach Ecuador zum Beispiel wurden wir vor dem Immigrationsschalter von einigen aufgeregten Krankenschwestern aufgehalten, die unsere Impfpässe sehen wollten. Da die deutschen Impfpässe leider nur auf Englisch, Französisch und logischerweise Deutsch sind, mussten wir trotzdem diskutieren bis man uns einreisen ließ. Zur Not konnte man sich aber auch direkt von den Krankenschwestern vor Ort noch impfen lassen. Falls man sich zum Beispiel wegen einer rheumatischen Erkrankung nicht impfen lassen darf, gibt es eine Impfbefreiung, die dir dein Arzt ausstellen kann. Für südamerikanische Länder dann aber bitte auch auf spanisch ?

Immunisierung nach einmaliger Injektion auf Lebenszeit

Kosten: 54 Euro

Tollwut

Ein Virus, der durch den Biss von wildlebenden Fleischfressern übertragen wird, meistens Hunde.

Auch diese Impfung haben wir in Anspruch genommen und sie hat sich schon bezahlt gemacht: Beim Wandern in Ecuadors Andenwelt wurde Jannis von einem aggressiven Hund gebissen. Da wir uns hier wirklich sehr weit vom nächsten Krankenhaus entfernt befanden, waren wir sehr froh uns wegen Tollwut keine Sorgen machen zu müssen.

Grundimmunisierung nach drei Injektionen, Auffrischung nach einem Jahr möglich, aber nicht unbedingt nötig

Kosten: 45 Euro pro Injektion

Typhus

Ha! Hier sind mal Bakterien die Übeltäter! Sie lauern in unsauberem Trinkwasser und auf Lebensmitteln.

Mit einer einmaligen Injektion hälst du dir die grippeähnlichen Symptome mit Durchfall und möglichen weiteren schwerwiegenden Komplikationen vom Hals. Auffrischung nach drei Jahren.

Kosten: 40 Euro

Cholera

Genau wie bei Typhus sind die Überträger böse Bakterien in deinem Trinkwasser und auf lecker Speisen, die zu extremen Durchfall führen.

Uns wurde gesagt, dass Cholera hauptsächlich in Katastrophengebieten ausbricht und dass man sich dort als Reisender ja hoffentlich nicht hinbegibt oder länger aufhält. Wir sind also nicht geimpft. Hier kann man sich allerdings freuen, wenn man Angst vor Spritzen hat: die Immunisierung erfolgt über zwei Schluckimpfungen, Auffrischung nach sechs Monaten bis zu zwei Jahren.

Kosten: 30 Euro pro Schluckimpfung

Malaria

Leider, leider kann man sich bis heute nicht gegen Malaria impfen lassen, auch wenn es schon einen Impfstoff geben soll. Dieser befindet sich im Moment aber noch in der Testphase.

Es bleibt einem in bestimmten Gebieten also weiterhin nur übrig, sich mit Tabletten, Mückenspray und langer Kleidung zu schützen. Malariaprophylaxe mit der Einnahme von Tabletten wurde uns zum Beispiel für Länder im Nordosten Südamerikas, der Insel Flores in Indonesien und Neu-Guinea empfohlen. Vor Jahren schützten wir uns bei einer Reise nach Lombok/Indonesien impfungen für eine weltreisemit Atovaquon-Tabletten vor Malaria und fanden beide, dass man von den Pillen etwas dumpf wird. Du stehst quasi an einem hammergeilen Strand und denkst: Joar… Schön…? Aber natürlich reagiert jeder anders darauf.

Während unserer Weltreise mussten wir bisher noch keine Prophylaxe betreiben, auch wenn wir einige der Pillchen immer dabei haben. Die Menge, die du benötigst, rechnest du anhand deiner Reisedauer in gefährdete Gebiete aus. Du musst schon einige Tage vor Einreise mit der Einnahme beginnen und darfst erst mehrere Tage nach Verlassen des Bereiches die Tabletten absetzen. Der Arzt, der dir das Rezept ausstellt, hilft dir dabei die Menge abzuschätzen.

Kosten: 40 Euro für eine Schachtel mit 12 Tabletten

 

Alle oben genannten Preise können natürlich variieren! So gibt es zum Beispiel gegen eine Krankheit mehrere Impfstoffe, die unterschiedlich viel kosten oder dein Arzt bezieht sie aus einer anderen Quelle als unserer. Auch sind die Preise in Österreich oder der Schweiz unterschiedlich. Wie schon gesagt soll diese Liste kein Leitfaden für die Impfungen vor deiner Reise sein und ersetzt in keiner Weise die Beratung bei einem Arzt.