Taganga und der Tayrona Nationalpark

Warum Taganga unser nächstes Ziel war? Ganz einfach: wegen der schweinebilligen Tauchkurse! Das Örtchen an sich wird zwar öfters als Backpacker-Paradies bezeichnet, aber wenn man mal ehrlich ist, siehts hier aus als wäre eine Bombe explodiert. Überall Müll am Straßenrand und der “Sand” am Strand sieht eher aus wie zerkleinerter Bauschutt. Auch ist’s mit der Sicherheit hier nicht weit her, gewisse Straßen soll man nachts meiden und den Weg zum Strand eine Bucht weiter immer mindestens zu dritt antreten. Jetzt könnte man meinen, man bekäme für das kleine Geld von nur 270 Euro auch einen minderwertigen Tauchkurs, aber weit gefehlt. Die Poseidon Tauchschule wird von zwei Münchnern geführt, die Ausrüstung war Tiptop und der Kurs sogar auf deutsch.

Am ersten Tag mussten wir uns erst über 3 1/2 Stunden ein Video mit dem gesamten Lernstoff reinziehen, schnarch! Am Nachmittag ging es dann für die ersten Übungen in den Pool. Was so einfach aussieht, ist doch manchmal eine ganz schöne Überwindung. Den Lungenautomat aus dem Mund ziehen ist ungefähr so, wie wenn man einem Kleinkind den Schnuller entreißt, freiwillig gibt man den ungern her. Auch ist es ein doch sehr befremdliches Gefühl, wenn du auf 3 Metern Tiefe sitzt und deinen Blubberbläschen zusiehst, wie sie sich nach oben retten.
An Tag zwei des Kurses wurden wir dann auch schon raus aufs Meer geschippert, um den ersten und zweiten Open Water Tauchgang auf 12 Metern zu absolvieren. Zuerst hangelt man sich schön langsam an einer Boje bis zum Grund und macht brav alle paar Sekunden seinen Druckausgleich. Unten angekommen ist man erst einmal mit sich und seiner Atmung beschäftigt. Das Gefühl von diesem Schlauch abhängig zu sein, ist nicht ganz so schön… Leider kann man ja auch nicht schnell nach oben schwimmen, wenn es mal brenzlig wird, sondern muss mit kontrollierter Geschwindigkeit aufsteigen. Nach ein paar Übungen am Grund und anschließender Erkundung der Gegend fühlte man sich aber so nach und nach sicherer und beim zweiten Tauchgang konnte man anfangen zu genießen! Sieht schon gut aus die Wasseroberfläche von unten ? Auch wenn das Riff hier sicherlich nicht zu den spektakulärsten gehört, sahen wir einen Kingfisch, einen Steinfisch, eine weißgetupfte Moräne und allerlei andere kunterbunte Fischchen. Und man schwebt so schön schwerelos! Anschließend wieder an Bord fühlt man sich dann allerdings schwer wie ein Felsbrocken…
Am dritten und letzten Tag des Kurses ging es erstmal an die schriftliche Abschlussprüfung, huiuiuiui! Nee, Spaß beiseite, die meisten Fragen sind idiotensicher, wir haben nicht wirklich gelernt und trotzdem beide 96 Prozent erreicht. Danach ging’s wieder rauf aufs Boot und zum ersten Tauchplatz auf 18 Meter Tiefe. Hier erst wieder so lustige Übungen wie Maske vom Gesicht nehmen, wieder aufsetzen und ausblasen.. schön ist das nicht, aber leider notwendiges Übel. Danach konnten wir uns wieder ganz der spaßigen Seite des Tauchens widmen: Fische kucken!
Der zweite Tauchgang des Tages führte uns entlang einer steilen Felswand. Schon ein bisschen unheimlich, wenn man da so in die Tiefe schaut. Man will gar nicht wissen was da unten noch so alles kreucht und fleucht ?
Und dann hatte die Welt auch schon wieder zwei neue PADI Open Water Diver.
Da unser Tauchlehrer Kontakte zum lokalen, schweizerische Brot-Schwarzmarkt hat, konnten wir uns anschließend auch noch über ein richtiges Brot freuen! ?

Einen anderen Tag verbrachten wir im Tayrona Nationalpark, der hier quasi gleich um die Ecke liegt. Hauptsächlich ist der Park wegen seiner schönen Strände bekannt, der dahinterliegende Tropenwald hat aber auch einiges zu bieten. Auf unserer Wanderung von Strand zu Strand sahen wir mindestens drei Arten von Affen, unzählige türkis und blau schimmernde Rieseneidechsen und grüne Papageien. Leider benötigt man bis zum letzten und beliebtesten Strand circa drei Stunden und kann daher dort nicht allzu lang verweilen bis man wieder den Rückweg antreten muss. Ursprünglich war auch eine Übernachtung dort geplant, aber irgendwer erzählte uns vorher die Zelte wären total verschimmelt und außer Hängematten gibt es sonst keine bezahlbaren Unterkünfte. Wir haben uns ganz schön geärgert, als wir feststellen mussten, dass die Zelte in ganz ordentlichem Zustand waren ?
Watt soll’s, wir hatten trotzdem einen wunderschönen Tag zwischen dichtem Dschungel und traumhaften Sandstränden!

P.S. Zum Video: Leider hatten wir am zweiten Tauchtag schlechte Sicht und wenig bunte Fische, aber spätestens in Australien bekommt ihr mehr zu sehen ?

Outandabout in Taganga & Tayrona YouTube play

11 thoughts on “Taganga und der Tayrona Nationalpark

  1. Oh man, grad bin ich getaucht, ganz toll wars und ganz einfach!? Und dann noch dieser schicke Strand – platsch rein ins Wasser! Herrlich! Wunderbare Eindrücke! Gruß und Dank an die vielseitig begabten Reisenden!!?

  2. Hach wie cool! Glückwunsch zum Tauchschein! Dann könne wir jetzt zusammen tauchen gehen 😉 die Brille auszupusten fand ich auch am schlimmsten. Aber das musss man in echt wohl nie wieder. Liebste grüße

  3. Hey Carlos, das ist ja ein toller Hut! Hast ja auch viel Zeit zum Shoppen gehabt, währen die Beiden rumgeblubbert haben 🙂 und Jannis sich am Strand mit dem alten Baum abgeschleppt hat, um das tolle Motiv zu gestalten.
    Paß bloß auf, daß die Ameisen dich nicht abschleppen.
    Ich wünsche dir weiter viel Spaß mit den genialen Reiselustigen!

    • Ich schreib’ mal für Carlos, er kriegt das mit seine Pfoten so schlecht hin… “Hola hombre, ich lasse mich immer schön durch die Gegend tragen, die Ameisen können mir also nichts ? Ja Tauchen war mir nix, mein Fell verträgt kein Salzwasser, wird dann ganz stumpf.. Besitos Carlos”

  4. Hallo ihr zwei,
    das waren ja wieder beeindruckende Bilder und Film von dem schönen menschenleeren Strand und euren Tauchgängen.
    Gruß auch an Carlos: der Sonnenhut steht ihm ausgezeichnet, da kann man ja neidisch werden.
    Lg. Marion

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