Neuseeland – Der Milford Sound, Hokitika, die West Coast und der Abel Tasman Nationalpark

Und wir dachten Wanaka wäre landschaftlich nicht zu überbieten… doch dann kam der Milford Sound!
Herje, alleine die Fahrt zu dem von einem Gletscher geformten Fjord war ein wahrer Augenschmaus: Flache Grasebenen von Bergen umgeben, uralte Wälder mit Bäumen voller Moos neben glasklaren Seen und enge Täler, in denen alle paar Meter ein Wasserfall den Hang herunter plätscherte. Noch dazu gab es hier überall kleine Wanderwege durch die unwirklich schöne Umgebung, Haltebuchten an der Straße um die klaren Bergflüsse oder Aussichten zu genießen und günstige Campsites mitten im Paradies. Nun ja, unglücklicherweise stellten wir ziemlich schnell fest, dass der Campingplatz unserer Wahl mit grandiosem Bergpanorama im Hintergrund auch gleichzeitig die Heimat von Millionen Sandfliegen war und wir uns deswegen leider in Schrotti, unseren Campervan, flüchten mussten.
Nach einer kalten Nacht führten wir unseren Weg bis zum Milford Sound fort und bestiegen dort ein Boot, auf dem wir uns den Fjord von der Wasserseite aus ansehen konnten. Auch wenn wir nicht das beste Wetter hatten sah es hier aus wie im Film, überall lief das Wasser die nebelverhangenen Steilhänge herunter, Delfine schwammen am Boot vorbei und Robben sonnten sich auf den Felsen. Wenn wir an die Existenz des Paradieses glauben würden, so sähe es aus ?

Nach unserem Besuch bei Adam und Eva hieß es „Fahren bis der Arzt kommt“. Leider liegt der Milford Sound nämlich in einer Art Sackgasse und man musste den kompletten Weg zurück nach Wanaka, um rüber an die Westküste weiter nördlich zu kommen. Letztendlich waren wir ganze drei Tage unterwegs bis wir in Hokitika ankamen, denn die eigentlich nur 750 Kilometer sind hier in Neuseeland nicht eben mal schnell gefahren. Gut, auf dem Weg schauten wir uns auch noch Wasserfälle, Blue Holes und den Fox Gletscher an und liefen kurze Wanderstrecken. Von der Westküste, von uns auch Wet Coast genannt, hatten wir dann leider nicht besonders viel, da es wirklich unaufhörlich regnete, die meisten Trecks gesperrt waren und wir uns in das „Wohnzimmer“ unseres Campingplatzes flüchteten. Gibt schlimmeres, zur Zeit haben wir sowieso eine kleine Schwäche für Räume ? Wohl normal nach so einer langen Zeit hauptsächlich im Freien und im Camper… Da die Überfahrt mit der Fähre zur Nordinsel nahte, mussten wir unseren im wuschiweichen Sofa versunkenen Hintern aber früher wieder ins Auto schwingen als uns lieb war und weiter gen Norden fahren. Auch auf diesem Weg gab es natürlich wieder einiges zu bewundern: der Highway entlang der Steilküste ist noch relativ einsam und wild und es lohnt sich trotz der vielen chinesischen Reisegruppen bei den sogenannten Pancake Rocks eine Pause einzulegen.
Nächste Station war der Abel Tasman Nationalpark, der für seine viertägige Wanderstrecke entlang der Küste bekannt ist. Gottseidank kann man aber auch nur Teilstrecken des Weges laufen und so ließen wir uns mit dem Wassertaxi ein Stück in den Park hineinfahren und liefen den Weg zurück. Zuerst etwas enttäuscht von der nicht ganz so spannenden Umgebung, boten sich bald herrliche Ausblicke auf blaue Buchten und Strand. Leider ist das Baden bei den Temperaturen im Moment aber nur was für Hartgesottene…

Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, gibt es hier wieder überall Alpakas!!??? Und oft darf man sie auch füttern und ihnen ein bisschen Liebe aufzwingen, also für mich noch ein Stück mehr Paradies. Unser nächstes Ziel ist dann Jannis‘ Garten Eden: Neuseelands größtes Weinanbaugebiet! *schlürf*

6 thoughts on “Neuseeland – Der Milford Sound, Hokitika, die West Coast und der Abel Tasman Nationalpark

  1. Alles so f a b e l h a f t!! Schon nett, dass die Leute diese wunderbaren Gegenden mit Straßen erschlossen haben, damit man alles begucken kann, aber eigentlich sind diese Naturwunder fast zu schade für die Benutzung durch Menschen….? Aber es scheint ja alles wunderbar unberührt. Der Fotograf hat zumindest diesen Eindruck erweckt! ? …..und wie kommen die Robben da oben rauf? Arktische Grüße aus der Hansestadt! ?

    • Hoffentlich bleibt es noch eine Weile erhalten, ist nicht gerade einsam hier an den begehrtesten Spots. Wie kommen die da rauf? Robb, Robb, Robb natürlich! Oder sie haben einen heimlichen Deal mit den Delfinen, die sie da hoch katapultieren ?

  2. Tja, was soll ich sagen, eure Fotos sind wiedermal wunderschön. Und die knuddeligen Alpakas erst, hoffentlich ist Carlos nicht eifersüchtig.
    Genießt die letzten paar Wochen und (vielleicht habt ihr ja schon) überlegt mal einen Weltreise – Bildband oder ähnliches herauszugeben,
    für das Kleingeld der nächsten großen Reise 😉
    Lg. Grüße aus dem immer noch kalten Deutschland
    Marion

    • Danke für den lieben Kommentar! Carlos meint, dass sein Fell ja mindestens genauso weich sei wie das eines Alpakas. Wenn das nur so einfach wäre mit so einem Buch… Dann würden wir wohl nicht mehr aus dem Reisen rauskommen ?? Grüße in den Kühlschrank ?⛄

  3. Wow, das Land der Gegensätze, Strand, Gletscher, Prärie, Dschungel – alles dabei – ich bin hin und weg ?
    Aber Warum heißen die pancake rocks? Sehen gar nicht aus wie Pfannkuchen ?

    • Genau so ist es… Hier fällt man vom Dschungel in die Schotterwüste! Das haben wir uns auch gefragt wieso die so heißen… Ich vermute wegen den komischen lagen?!? Man weiß es nicht, wir haben die Sauce drauf vermisst ? ?

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