Der Quilotoa-Loop

So, da wir unzählige Liter Wasser geschluckt haben, widmen wir uns nun wieder dem, was wir beherrschen: Marschieren!
Wir fuhren also von Tena nach Latacunga, um dann nach einem Tag Organisation weiter nach Quilotoa zu reisen. Dort startet oder endet der Quilotoa Loop, ein viertägiger Wanderweg durch verschlafene Anden-Dörfer und entlang eines Kratersees. An unserem ersten Tag machten wir uns an die Umrundung des Sees, immer schön auf und ab am Kraterrand, anstrengender als wir dachten. Da merkte man doch wieder schnell das Lüftchen auf fast 4000 Meter. Aber herrlich, wieder raus aus der Stadt zu sein! So langsam stellen wir fest, dass wir echte Natur-Fuzzis sind ?
Der Ausblick war aber auch mal wieder grandios, auf der einen Seite der grüne See, auf der anderen ganz weit unten kleine Dörfer und Felder. Und außer dem Wind und ein paar Schafen hörte man nichts. Doch die Ruhe währte wieder mal nicht lange und an dem Tag war ja auch noch nichts schief gegangen, da konnte was nicht stimmen. Auf der Hälfte des Weges trafen wir einen Schäfer samt Herde und, jetzt kommt das Übel, seinen Hunden. Einer davon war ungemein aggressiv, bellte uns an und fletschte die Zähne, bis er Jannis schließlich in die Wade biss. Den Schäfer interessierte das alles herzlich wenig… Gottseidank war der Biss aber nicht sehr tief und wir konnten weiter laufen. Von da an “bewaffneten” wir uns immer sobald wir nur einen Schafsköttel sahen oder in der Ferne ein Bellen zu hören war. Ich mit meinem Flammenwerfer (Deo und Feuerzeug), Jannis mit Stock und Stein.

Kurz darauf nahmen wir wohl irgendwie die falsche Abbiegung und liefen nun weiter am Krater-Innenrand. Leider mutierte dieser Weg bald zu einem winzigen Pfad, an dem es seitlich steil bergab ging, argh! Und da alle guten bzw. schlechten Dinge drei sind, fing es auch noch an aus Kübeln zu gießen. Tropfnass und durchgefroren kamen wir dann in unserem ersten Hostel an. Gottseidank hatte unser Zimmer einen Ofen, der auch sofort angeheizt wurde. Nachts wird es hier oben schon arg kalt und Heizung ist für die Einheimischen ein Fremdwort. Was ich erst viel später feststellen sollte, in dieser Nacht machte ich das erste Mal Bekanntschaft mit Bettwanzen. Erst bemerkte ich die seltsame Anhäufung von großen Stichen an Bauch und Rücken nicht, aber als sie schließlich anfingen zu jucken wie Hölle… ?
Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf den Weg nach Chugchilan, wo wir unsere zweite Nacht verbringen wollten. Die ersten Stunden führte der Pfad steil bergab, in einen kleinen Canyon hinein und wieder heraus, vorbei an Wiesen und Feldern und schließlich kam wieder ein mörderischer Anstieg bis zum Ort. Dort hatten wir noch einen sehr lustigen Abend in unserem Hostel mit anderen Wanderern aus aller Welt.
Auch der Weg nach Isinliví am nächsten Tag führte erst einmal den Berg hinunter in eine Schlucht, in der wir einige Kilometer an einem Fluss entlang liefen und diesen schließlich über einen Baumstamm überquerten. Und dann wieder rauf den Berg ?
In Isinliví übernachteten wir in einem Hostel, von dem man in jedem Reiseführer liest und das einem schon im vornherein von jedem empfohlen wird. Leider war das gute Haus bis unters Dach vollgestopft mit unseren bart- und zöpfchentragenden Freunden und man durfte sich wieder den ganzen Abend anhören, was alles “so fucking amazing” und “super-nice” ist. Als beim Frühstück einer neben mir auch noch mit “Jesus-delicious” anfing, hätte ich am liebsten an seinem lächerlichen Zöpfchen gezogen…

Na ihr wisst es sicher schon, wie sah unser vierter und letzter Tag wohl aus? Richtig! Berg runter und wieder rauf! Die Umgebung sah dabei aber wirklich traumhaft aus, aber seht selbst:

6 thoughts on “Der Quilotoa-Loop

  1. Huhu ihr zwei!
    Das sind ja wieder grandiose Fotos! Aber dieses Grün des Wassers im Krater, Jannis, was hast du da rein gekippt, oder mußte Carlos wegen der Höhe kotz…. 🙂
    Viel Spaß in Quito aus Hamburg

  2. Hey ihr zwei ,
    was für ein Abendteuer bisher ! 🙂
    Soooo tolle Bilder und Geschichten! Ihr habt alles richtig gemacht 😉
    Ganz viel Glück, dass es so weitergeht! ich schau immer mal wieder rein und beneide euch …
    <3 Margaux

    • Huhu! Es kommt einem auch so vor als wäre man schon ewig unterwegs, weil schon so viel passiert ist. Gutes und schlechtes ? Hoffe bei euch alles gut, ❤️ Grüße aus Quito

    • Huhu! Jaa es war auch zu schön… Aber so langsam schleicht sich das Gefühl ein, dass wenn man einen Teil der Anden gesehen hat, der Rest eigentlich nichts anderes ist ? Bei den Städten wirkt es auch so, wobei Quito uns wieder sehr gut gefällt! Auf jeden Fall besser als Guayaquil. Ab Freitag gehts für 4 Tage in dem Dschungel bei Lago Agrio, wir sind schon sehr gespannt! Und wir freuen uns mega, dass so viele unsere Reise mit sooo viel Interesse verfolgen ?

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