Hongkong

Gleich nach dem Verlassen des Flughafengeländes per Bus konnte man die ersten Wolkenkratzer sehen und das waren nur einige von unglaublich vielen! Hongkong gehört zu einem der dicht besiedelsten Gebiete der Welt und Wohnraum ist hier so knapp und teuer, dass es immer noch Leute gibt, die in sogenannten „Käfigen” leben. Dies sind mehrere übereinander gestapelte, abschließbare Holzkisten mit einer Größe von ungefähr zwei Kubikmetern, die als einzelne Wohneinheit dienen.
Im Zentrum gab es neben modernen Wohntürmen auch echt schrottig aussehende Hochhäuser und in genau so einem befand sich unsere Unterkunft ? In Hongkong konnten man nämlich wählen zwischen teuer und klein. Unser Zimmerchen war winzig und trotzdem nicht billig, aber entgegen der teilweise miesen Bewertungen im Internet war es sehr sauber und wir fanden es urgemütlich. Immerhin hatte es ein Fenster! Und wir hatten Blick auf mehrere der Riesen-Türme in der Nähe.
Da hat man nachts was zu kucken sag‘ ich euch und würde ich hier wohnen hätte ich selbstverständlich ein Fernglas zum Spannen ? Komischerweise war in manchen Gebieten Hongkongs trotz der Wohntürme kaum eine Menschenseele auf der Straße, nur in den Einkaufsmeilen war das Gewusel immer groß.
Gleich am ersten Abend probierten wir eines der tausenden Dim Sum Restaurants aus. Dim Sum sind kleine Gerichte, meist in Bambuskörbchen gedämpft, von denen man sich mehrere als Auswahl bestellt. Bis auf die Röllchen mit der Konsistenz einer Plastiktüte war auch alles sehr lecker ?
Tags darauf fuhren wir mit der Fähre gleich mal rüber zu Hongkong Island und bewunderten die Stadt mal von einem der umliegenden Hügel. Wahnsinn, diese tausenden Wolkenkratzer! Mit der alten, sehr langsamen Ding Ding, einer Doppeldecker-Straßenbahn, konnten wir dann noch ganz bequem die Gegend erkunden ohne uns Blasen zu laufen. Als wir uns abends die Lichtershow im Hafen anschauten, wehte plötzlich bayrische Blasmusik herüber und man konnte auch das wohlbekannte „Oans, Zwoa, Gsuffa!” vernehmen. In der Ferne waren auf einem Hoteldach einige Festzelte und ein überdimensionales, aufgeblasenes Bier zu sehen. Das war schon sehr seltsam so weit weg von dahoam ? Nach der unspektakulären Lightshow schauten wir uns das German Bierfest mal aus der Nähe an: unzählige Asiaten mit Schlapphut und Billig-Dirndl schütteten sich Bier in den Schlund und antworteten auf „Zicke Zacke Zicke Zacke” mit “Hoi Hoi Hoi!” Gottseidank fragte uns niemand was das bedeutet.. da wäre uns auch nichts zu eingefallen.. Leider konnten wir uns nicht ins Bierzeltgetümmel stürzen, da der Eintritt ganze 18 Euro kostete, soids ia deppert?!

Tags darauf besuchten wir einen kleinen Tempel inmitten eines Parks und ein angeschlossenes Nonnenkloster. Was für eine Oase der Ruhe! Und dieser Gegensatz von den traditionellen Gebäuden im Vordergrund und die Betontürme der Stadt dahinter hatten schon was.
An jeder Ecke gibt es hier einen Markt und so tingelten wir noch über den einen oder anderen davon und schauten uns lustigen und sinnbefreiten Krimskrams an. Fürs Abendessen suchten wir uns ein Veggie-Restaurant aus, in dem es leider keine englische Karte gab. Für einen Festpreis konnte man 90 Minuten bestellen was man wollte, ok, dann mal einfach auf ein paar lustige, chinesische Zeichen deuten und der Spaß konnte beginnen. Das seltsamste Gericht, was seinen Weg an unseren Tisch fand, sah aus wie Nippel eines Schweins, das vor kurzem geworfen hatte… schmeckte auch so, aber war ja alles vegetarisch. An unserem dritten Tag machten wir uns früh auf dem Weg aus der Stadt, um das grüne Hügel-Umland zu erkunden. Auf Hongkong Island gibt es nämlich viele Trekking Pfade und den berühmtesten davon, den Dragon‘s Back, bewanderten wir. Herrliche Aussichten eröffneten sich einem sobald man auf dem Hügelkamm angekommen war: rechts und links sah man kleine Buchten mit Sandstrand und in der Ferne wieder die beeindruckenden Wolkenkratzer. Nach drei relativ entspannten Stunden kam man an einer dieser kleinen Badebuchten raus und konnte sich die rauchenden Füße mit einem beherzten Sprung ins kalte Nass abkühlen, herrlich! Anschließend tingelten wir noch durch ein Antiquitäten-Viertel und ließen in einem Park die Seele und Füße baumeln.
Leider war am nächsten Morgen auch schon wieder Zeit für die Abreise, da die Stadt auf die Dauer etwas zu teuer ist für unser Weltreise-Budget. Hongkong hat uns letztendlich sogar noch besser gefallen als erwartet, so eine chinesische Super-Metropole ist schon schwer interessant! Und die etwas ungehobelte Art der Chinesen (schubsen, rotzen, rülpsen), die man sonst so in der Welt trifft, konnte man hier nicht wiederfinden.
Das nächste Mal dann auf nach Shanghai! Oder Peking! Oder oder oder…

9 thoughts on “Hongkong

  1. Mein Gott, das sind ja wieder sehr beeindruckende Fotos, der Wahnsinn. Mich würden diese Hochhäuser erschlagen, nix für mich. Dann wieder dieser krasse Gegensatz, das gefällt mir sehr. Viel Spaß noch und bleibt gesund

  2. Waaaaahinsinn diese Stadt.. und dahinter das grüne Paradies.. echt beeindruckend. Eure Unterkunft ist ja wirklich ein Schmuckstück, besonders der Innenhof ?
    Sabrina, wenn du nach der Weltreise keine Lust mehr auf deinen Beruf hast, könntest du sicher eine Ballettkarriere einschlagen. Ich will auf jeden Fall mehr davon ?
    Liebste Grüße
    Ps: hing da auch schon überall die Weihnachtsdekoration wie hier?

    • Ja gell?! Endlich erkennt jemand mein Talent! Ich kann auch wunderschöne Pirouetten, ganz leichtfüßig ☺️ Weihnachtsdeko gabs da noch keine. Gestern haben wir hier in Laos mal einen Glitzer-Schneemann gesehen, aber kann sein dass der auch schon das ganze Jahr da steht.. Ich hoffe in Thailand werden sie ein bisschen schmücken.

  3. Hallo ihr zwei! Wow, Hongkong ist wirklich der Wahnsinn!! Hab mir gerade ewig lang eure Fotos angeschaut-darauf gibt so viel zu entdecken! Wie das wohl live sein muss…
    Habt ihr schon einen Plan wie es nach Laos und Thailand weiter geht? Wann seid ihr in meinem geliebten Sri Lanka? Feeeerrrnnnwweeehhhh!!
    Passt auf euch auf, viele Grüße aus dem grauen Frauengrund 🙂

    • Es ist die reine Reizüberflutung Lisa! ? Man ist gut müde abends. Gute Frage, im Moment schwanken wir zwischen nochmal Australien, Indien und Myanmar danach. Mongolei fällt wettertechnisch raus und außerdem mögen die keine Vegetarier, wird wohl nix mehr in diesem Leben ? Liebste Grüße in den Women‘s Ground

  4. Hallo ihr Reisenden!
    Also Jori verlangt nach einem Radiergummi! Er möchte die hässlichen Hochhäuser ausradieren und überall nur Tempel übrig lassen ?
    Also meins sind diese Innenhöfe und so auch nicht….
    Nochmal zurück nach Australien? Das hört sich ja gut an! Haltet uns auf dem Laufenden!
    Ballerina, gute Wahl ?
    Liebe Kaffee-Nachmittagsgrüße von den 3 Rabauken und mir!

Schreiben Sie einen Kommentar zu Conny Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .