Quito und der Amazonas-Dschungel

Jetzt fragt ihr euch, was denn bitteschön die Hautstadt Ecuadors mit dem Amazonas zu tun hat. Zuerst einmal nicht viel… Quito ist anderen südamerikanischen Städten sehr ähnlich, laut, voll und hektisch. In der Altstadt gibt es hübsche, kleine Gässchen mit den bereits bekannten Kolonialbauten. Ärgerlich waren in Quito allerdings die Preise: 6 Euro für eine Vorspeisen-Suppe, da hört der Spaß auf! Aber wir haben’s uns ganz schön gemacht: Museum besucht, im Park die Leute beobachtet, waren im Kino, haben viel gechillt und dabei kiloweise zuckerfreie Schoki in uns rein gestopft ? Außerdem waren wir am Äquator und haben mal kurz einen Abstecher zu euch auf die Nordhalbkugel gemacht. Und das Wichtigste: Wir haben unsere Tour in den Dschungel des Amazonasbeckens gebucht. Diesmal mussten wir nicht einmal einen Notfall-Kontakt angeben, es versprach also ungefährlich zu werden.

Mit einem Nachtbus ging es dann in das Städtchen Lago Agrio, fast schon an der kolumbianischen Grenze. Von dort aus nochmal zwei Stunden weiter mit dem Auto und dann per Kanu rein in den Dschungel. Wir sind fest davon ausgegangen selbst die Paddeln schwingen zu müssen und waren dann schwer überrascht das Kanu mit einem Außenbordmotor vorzufinden. Wie? Nur reinsetzen und glotzen? Mal was ganz neues!
Nach weiteren zwei Stunden durch wunderschöne Dschungel-Landschaft mit vereinzelt ein paar Äffchen später, kamen wir in unserer Lodge an. Wirklich toll angelegte Holzhütten mitten im grünen Nirgendwo luden zum Verweilen ein. Was sollte also als nächstes folgen? Kokosnuss-Massage? Oder doch eine Gesichtsmaske aus fruchtbarem Regenwaldboden? Nein, viel besser! Nach einer kurzen Verschnaufpause ging’s wieder rein ins Kanu und in Richtung eines großen Sees, der Laguna Grande. Auf dem Weg dorthin trafen wir noch ein paar rosa Delfine bei ihrem Abenspaziergang an. Beim See angekommen gingen wir dann zeitgleich mit dem Sonnenuntergang schwimmen, herrlich! Das Wissen, dass es in den naheliegenden Mangroven Piranhas gibt, unterdrückte man dabei erfolgreich ? Als die Sonne hinterm Horizont verschwunden war, machten wir uns aber auf die Suche nach noch viel ungemütlicheren Zeitgenossen: Krokodile, oder besser gesagt Kaimane. Gleich darauf wurden wir auch schon fündig und einer dieser Gesellen schwamm völlig unbeeindruckt direkt neben unserem Boot auf und ab, wahrscheinlich auf der Suche nach Frischfleisch. Schön, dass wir nebenan gerade noch schwimmen waren ? Anschließend ging es nur durch den wahnsinnigen Sternenhimmel beleuchtet zurück zur Lodge. Im Taschenlampen-Schein konnte man dort an einem Baum auch noch eine Tarantel begutachten. Gut, solange die nicht Gefallen an unserem Zimmer findet… Von der nächtlichen Urwald-Geräuschkulisse ließen wir uns in den Schlaf lullen.
Nach dem Frühstück am nächsten Tag machten wir eine kleine Urwald-Expedition, wobei uns der Guide einige Pflanzen erklärte und uns allerlei probieren ließ. Von der (Gin-)Tonic- bis zur Abtreibungspflanze war alles dabei. Anschließend war dann doch mal Muskelkraft gefragt, den Weg zurück zur Lodge paddelten wir. Abends konnten wir wieder in der Lagune schwimmen und danach holte unser Guide die eine oder andere Schlange zum Begutachten ins Boot. Einige kleine Boas waren dabei, die restlichen Namen haben wir vergessen ?
Der letzte volle Tag begann sehr früh um sechs Uhr mit Birdwatching, nicht ganz so spektakulär. Den Nachmittag verbrachten wir dann in einer Dorfgemeinschaft, die hier im Dschungel lebt und besuchten deren Schamanen. Der Gute bereitet sich ab und an lustige Säftchen zu und liest dann völlig breit aus Meerschweinchen-Gedärmen. Mehr wie eine Fingerspitze probieren war leider nicht drin.. ? Abends fanden wir dann noch allerlei Krabbelzeug bei einer Nachtwanderung, ein Faultier lies sich aber leider nicht blicken.
Von einem ordentlichen Gewitter und Tropfen in unser Bett wurden wir am nächsten Morgen geweckt und mussten uns bald darauf vom Dschungel und der liebgewonnenen Truppe verabschieden. Mega wars! Wir werden das Großvater’s Eier-Spiel weiter verbreiten ? Auf der langen Busfahrt zurück nach Quito konnten wir dann noch das bewundern was uns bei der Nacht-Hinfahrt verwehrt blieb: Dschungelhügel mit unzähligen Wasserfällen an den Hängen und in der Ferne spuckte ein Vulkan Rauch aus. Meine Güte, Wunderschönes Ecuador!

15 thoughts on “Quito und der Amazonas-Dschungel

  1. Hey ihr Zwei,
    das sind ja wieder beeindruckende Fotos. Haltet bloss alles für später fest,
    mit der Erinnerung ist das ja immer so’ne Sache.
    Für meinen Frank wäre das nix, der haßt Spinnen.
    Viel Spaß noch und passt auf euch auf.
    Lg. Marion

  2. Hallo zusammen,
    als stiller Mitleser melde ich mich hier nun auch mal zu Wort. Bin wirklich beeindruckt von dem was ihr bis jetzt alles gemacht und erlebt habt. Ich muss sagen eure Bilder, nicht nur in diesem Beitrag, sind der absolute Hammer. Was hat denn der Schamane aus den Gedärmen gelesen? ? Viele Grüße aus der Heimat und weiterhin viel Spaß!

    • Sehr fein, Kommentare sind immer gern gesehen! Man hat sonst ab und an das Gefühl es liest keiner mit und dafür ist es einfach zu viel Arbeit ? Der Schamane hat nicht vor unseren Augen ein Meerschwein aufgeschlitzt, da wär Carlos auch dazwischen gegangen ? lg von der Pazifikküste

  3. Hach das sieht alles total schön aus! Aber die Krokodile und Riesenspinnen sind schon ganz schön gruselig. Wie konntet ihr noch ruhig schlafen? =) Ich bin froh, dass ihr dieses Abenteuer überstanden heil habt! Wie wäre es nun mit etwas Ungefährlichem? 😉
    Liebste Grüße

  4. Sagt mal, täusche ich mich, oder hat Jannis bei den ganzen Strapazen Kilos verloren? Du siehst auf den Bildern so verändert aus?! Oder sind es die vielen Erfahrungswerte, die dich haben reifen lassen? 😉 Liebe Grüße, Nadia
    Sehr spannende Geschichten und Wahnsinnsbilder!!!

    • Mensch Schwägerin, Danke für die lieben Worte! Ich musste in der Tat schon zwei Gürtellöcher nachstechen lassen… Aber bei dem ganzen frittierten Fleisch, Fisch und Pommes oder Yuka fühlt man sich extreeeemst fett ? schön das auch dir die Beiträge und Bilder gefallen! Hoffentlich sind die gewählten Worte auch der MyLady junior genehm! ? Grüße von der Südhalbkugel

    • Das Lieblingstantchen! Das freut uns das es bei den meisten schon zu einer sucht geworden ist ? wir bemühen uns weiterhin unterhaltsame Blogbeiträge zu verfassen ? Grüße aus dem mega heißem Mompiche ?

  5. Hallo ihr zwei,
    also ich bin bei eurer tour voll dabei und ich gebe es zu…….
    ein bisschen oder auch mehr….neidisch!
    genießt es weiterhin und grüße aus spanien
    beate

  6. Hej ihr beiden, wisst ihr was?
    Euren Blog zu öffnen ist zu meinem Morgenritual beim Masterarbeitsschreiben geworden 🙂
    Und ich freue mich natürlich am meisten, wenn was Neues da ist, denn dann muss ich nicht direkt wieder meinen Browser schließen, sondern kann mich 10 Minuten von euch und der Natur erqicken lassen. Ich bin ganz begeistert von den Fotos. Und hoffe sehr, dass ihr langsam aber sicher das Wandern genießen könnt?! Ich wünsch es euch!
    Und ich hoffe euch geht es beiden gut, auf dass ihr noch viel Freude habt und eure Abenteuerlust genießen könnt! Hoch die Tassen!

    Ganz ganz herzlich,
    Louisa

    PS: Seid ihr euch sicher, dass die anderen in ihren Blogs nicht auch von euch als Hipster schreiben? Jannis, hast du dich mal in deinem sympathischen braunen Wollpulli angeguckt? 😀 😀

    • Na Louischen, Aber nicht das du dich zu sehr ablenkst gell! Schön von dir zu hören! Und nein ich bin kein Hipster!!! Die Pullover hat hier jeder Hans und Franz an… Und sie sind warm und Schweine günstig! Also nix von wegen Hipster, immerhin rasiere ich mich noch und gehe zum Friseur ? wünsche dir alles gute bei deiner Arbeit! Aber wie man dich so kennt wird das eh nen Selbstgänger ?

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