Sucre und seine Herausforderung 

Wir schon wieder! Aber keine Angst, dass wird nun nicht die Regel sein, wir sind heute nur etwas zum Nichtstun verdammt. Aber dazu später mehr…
Gestern morgen kamen wir nach angenehmen 35 Minuten Flug hier in Sucre an. Wir hatten uns gegen den Bus entschieden, da dieser ganze 15 Stunden unterwegs ist, nur nachts fährt und die Straßen hierher eine Katastrophe sein sollen. Außerdem war der Preisunterschied von 35 Euro zwischen Bus und Flieger einfach zu klein um unser Low-Budget-Backpacker-Herz höher schlagen zu lassen.

Also kamen wir ausgeruht hier an, konnten gleich unser Zimmer beziehen und stürmten auch gleich darauf los, um die Gegend zu erkunden. Schon nach wenigen Straßenzügen war uns klar, dass uns Sucre um einiges besser gefällt als Santa Cruz. Ok, der Temperatursturz von 35 auf 20 Grad kam einem Umzug in den Kühlschrank gleich, aber die tollen weißen Kolonialbauten und die riesigen Märkte entschädigten dafür. Der Karneval ist hier auch schon in vollem Gange. Die ganze Stadt ist eine einzige Partymeile und alle trinken ordentlich einen über den Durst. Außerdem laufen überall einzelne Gruppen mit etwa 30, 40 Mann und einer eigenen Musikkapelle dahinter durch die Straßen und bespritzen die Leute mit Wasser und einem rasierschaumähnlichen Zeug aus der Dose. Besonders beliebte Opfer sind natürlich Touristen und damit wir nicht völlig wehrlos sind, besorgten wir uns natürlich auch gleich eine 🙂

Von diesen Gruppen gibt es leider gefühlte 100, sodass wir ziemlich nass wieder am Hotel ankamen.

Hier haben wir im Garten eine Gemeinschaftsküche, in der wir unser mitgebrachtes Gemüse von den Märkten und Spaghetti kochten. (Die haben hier sogar Vollkorn-Spaghetti!)

Danach wurde der Abend leider nicht mehr so schön, bei mir gesellte sich zu den stechenden Kopfschmerzen und der aufkommenden Müdigkeit am Tag nun auch noch Übelkeit. Wir hatten ziemlich schnell die Höhe in Verdacht, auch wenn Sucre “nur” auf 2800 Metern liegt. Die Höhenkrankheit kann schon ab 2500 Metern erste Symptome zeigen und tritt dann bei ungefähr jedem fünften auf. Grund dafür ist der geringere Luftdruck und die damit verbundene Sauerstoffunterversorgung, was bis zur Bildung von Ödemen in Hirn und Lunge führen kann. Das ist sicher selten, aber trotzdem nicht gerade beruhigend, mal davon abgesehen, dass unser nächstes Ziel Uyuni auf 3600 Metern Höhe liegt…

Jannis, der Gute, kümmerte sich dann noch um ein Medikament und Coca-Tee, soll ja bekanntlich helfen…

Heute gingen wir es also erstmal langsam an und versuchen meinen Körper, der sich anscheinend schon völlig an die Fischkopf-Gegend gewöhnt hat, mit dem dünnen Lüftchen hier zu versöhnen.

Nach dem Frühstück machten wir im Schneckentempo einen Spaziergang zum Friedhof, die sind hier nämlich echt sehenswert! Die Toten werden überirdisch in Kästen beerdigt und davor sind Fenster, die die Familie nach Belieben schmücken kann. Meist waren Bilder der Toten und Schnapsgläser zu sehen.

So ihr Schnuckis, bis denni!

4 thoughts on “Sucre und seine Herausforderung 

  1. Hi ihr Beiden,
    wir haben gerade beim Frühstück im grauen Hamburg mit großem Interesse eure ersten Beiträge und farbenfrohen Bilder gesehen. Die Fotos sind super und die Texte auch sehr unterhaltsam! Das könnt ihr gerne so weitermachen 😉
    Hoffentlich aklimatisiert sich Sabrina schnell in der Höhe.

    Wir wünschen euch weiterhin eine schöne Reise und senden liebe Grüße,
    Anna und Olli

    • Danke! Hier ist aber auch gar nicht so warm, gerade 16 Grad um 8 Uhr Ortszeit. Und die nächsten beiden Stationen Uyuni und La Paz werden noch um einiges kälter, brrrr! Liebe Grüße Jannis und Sabrina

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